"An diesem Punkt wird ein Gedanke unvermeidlich, der, wie ich viele Male erfahren habe, den meisten Menschen sehr unsympathisch zu sein scheint. Er lautet, kurz gesagt, folgendermaßen: Ein Fest feiern heißt, die Zustimmung zur Welt im Ganzen auf unalltägliche Weise zum Ausdruck zu bringen. Wer die Wirklichkeit nicht im Grunde für „gut” und „in Ordnung” hält, kann kein Fest feiern, so wenig wie er „Muße wirken” kann. Das heißt : Muße ist an die Voraussetzung gebunden, dass der Mensch der Welt und auch seinem eigenen Wesen zustimmt. Und jetzt kommt das ebenso Anstößige wie Unausweichliche : Die äußerste Form der Zustimmung zur Welt im Ganzen, die überhaupt gedacht werden kann, ist das Gotteslob, die Preisung des Schöpfers, der Kultus. Damit ist dann auch die letzte Wurzel von Muße benannt."
Montag, Juni 25, 2007
Ein Fest feiern
"An diesem Punkt wird ein Gedanke unvermeidlich, der, wie ich viele Male erfahren habe, den meisten Menschen sehr unsympathisch zu sein scheint. Er lautet, kurz gesagt, folgendermaßen: Ein Fest feiern heißt, die Zustimmung zur Welt im Ganzen auf unalltägliche Weise zum Ausdruck zu bringen. Wer die Wirklichkeit nicht im Grunde für „gut” und „in Ordnung” hält, kann kein Fest feiern, so wenig wie er „Muße wirken” kann. Das heißt : Muße ist an die Voraussetzung gebunden, dass der Mensch der Welt und auch seinem eigenen Wesen zustimmt. Und jetzt kommt das ebenso Anstößige wie Unausweichliche : Die äußerste Form der Zustimmung zur Welt im Ganzen, die überhaupt gedacht werden kann, ist das Gotteslob, die Preisung des Schöpfers, der Kultus. Damit ist dann auch die letzte Wurzel von Muße benannt."
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