Donnerstag, Juni 11, 2015

Schokolade und das Heilige

Und das war es, was ich mal in einem Gottesdienst gefunden habe oder was mich gefunden hat oder wie auch immer :-) Jedenfalls gab es mir das Gefühl, dass Gott da war. Wir waren einmal in der Pfingstgemeinde in Frankfurt zu Besuch. Und während wir Lieder gesungen haben, um Gott anzubeten und ihm eine Freude zu machen, erzählte eine Person, dass sie gerade eine innere Vision gehabt habe, also sozusagen ein spirituelles Kopfkino. Sie hatte dabei ein aufgewühltes Meer gesehen, in dem ein Stück Holz hin und her geworfen wurde. Und so fühle ich mich im Moment auch manchmal, wenn ich nicht genau weiß, wie das mit meiner Selbständigkeit und meinem Dienst weitergehen soll und ob genügend Aufträge da sind und so. Und ich erinnere mich, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit mich genau mit diesem Bild selbst beschrieben habe. Auf jeden Fall sah diese Person in ihrem Kopfkino die Kamera dann unter die Meeresoberfläche fahren und da waren auf dem Meeresgrund dann Schienen zu sehen, die zwar kurvig, aber dennoch in eine Richtung gingen. Und das Holz war irgendwie so mit den Schienen verbunden, dass es langsam aber sicher auch in diese Richtung gezogen werden würde. Die Aussage, die ich persönlich daraus mitnahm war, dass alles was im Moment in meinem Leben passiert nicht plan- und ziellos passiert, sondern dass Gott es schon "im Griff" hat und Wege unter der Oberfläche gebahnt hat, die zu seinem und meinem Ziel führen. Das war sehr beruhigend und ermutigend. Und es hält immer noch an :-) Yeah!Heute morgen hab ich übrigens bei Simplify your life eine tolle Lebensweisheit gelesen: Vertrauen Sie auf den Segen des Unperfekten - von St. Pius V., dem Schokoladenheiligen (ansonsten eher ein ganz schön krasser Typ!)

Als Reaktion auf die Erschütterungen durch Luthers Reformation hatte Rom seit 1560 die Fastenregeln streng verschärft: kein Fleisch, kein Fisch, kein Ei. Gleichzeitig kamen die spanischen Nonnen des mexikanischen Klosters Guanaco auf die Idee, von dem eigenartigen einheimischen Gebräu Xocoatl das schaumige Fett abzuschöpfen und es mit Vanillezucker zu vermischen. Das war die Geburtstunde der Trinkschokolade, und bald darauf fanden zur Fastenzeit in der neuen Welt regelrechte Süßwarenorgien statt.

Das war den europäischen Bischöfen ein Dorn im Auge, und sie brachten das Problem 1569 vor den (später heilig gesprochenen) Papst Pius V. Als man ihm ein Tässchen heiße Schokolade zum Probieren kredenzte, fand es seine Heiligkeit so grässlich, dass er verfügte: „Dieses Getränk bricht das Fasten nicht." So wurde ausgerechnet der strengste Inquisitor zum entscheidenden Wegbereiter eines beispiellos erfolgreichen Genussmittels - weil er persönlich Süßigkeiten hasste.

Freuen Sie sich an dem Gedanken, dass vielleicht etwas von Ihnen in dankbarer Erinnerung bleiben wird, das Sie ganz nebenbei gemacht haben. Eine Tat, die viel unperfekter war als alle Ihre gut gemeinten Werke.


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